Kaninchen zahm bekommen in 5 Schritten!
Kaninchen zahm zu bekommen, ist gar nicht so schwer. Auch wenn deine Kaninchen jetzt vielleicht noch flüchten, wenn du ins Gehege gehst, ist es schon bald möglich, dass sie auf dich zu gerannt kommen.
Ich zeig dir heute drei Schritte, die du auf jeden Fall machen solltest, um deine Kaninchen zu zähmen.
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1. Kaninchen zahm bekommen – was bedeutet das für dich?
Der erste Schritt findet nicht im Kaninchengehege, sondern in deinem Kopf statt.
Häh?
Ja, genau.
Denn du darfst dir erstmal überlegen, was es für dich bedeutet, zahme Kaninchen zu haben.
Bei mir sieht das mit Moppel und Flocke im Moment so aus:
- Wenn ich zum Gehege komme, laufen sie (meistens) zur Tür.
- Dann wuseln sie um meine Füße, weil sie denken, es gibt etwas Leckeres zu futtern.
- Ich kann beide streicheln.
- Moppel lässt sich immer besser bürsten.
- Beide Kaninchen fressen Leckerlis aus meiner Hand.
- Wenn sie Leckerlis wollen, krabbeln sie mit ihren Vorderfüßen auf meine Beine.
- Bin ich eine Weile im Gehege, legen sie sich hin, dösen oder machen einen Flop.
Hüpfen die mir auf den Schoß? Nein.
Würde ich sagen, ich hab Kuschelkaninchen? Auf keinen Fall.
Darf ich die auf den Arm nehmen? Um Gottes Willen, dann ist Alarmstufe Rot!
Und all das ist völlig in Ordnung. Ich mag es Zeit mit meinen Kaninchen zu verbringen und irgendwie mögen sie mich.
Was will man mehr.
Wie sieht das bei dir aus? Was bedeutet Kaninchen zahm bekommen für dich? Ist es für dich in Ordnung, wenn du das für dich erreicht hast?
Wir haben oft ein falsches Bild vor Augen, wie das Leben mit zahmen Kaninchen sein sollte. Kaninchen sind eben keine Kuscheltiere.
Aber vielleicht möchtest du einfach nur ein schönes Verhältnis zu deinen Kaninchen aufbauen. Dann kommen nun die Schritte zwei bis vier, um deine Kaninchen zahm zu bekommen.
2. Kaninchen zahm bekommen – verbringe Zeit mit ihnen
Wie viel Zeit verbringt du ganz bewusst mit deinen Kaninchen?
Die dürfen erstmal lernen, dass du keine Gefahr für sie bedeutest.
Da ich von zuhause aus arbeite, kann ich drei Mal am Tag zu ihnen gehen, um sie zu füttern. Wenn du nur morgens und abends Zeit hast, ist das vollkommen in Ordnung.
Dann werfe ich das Futter nicht ins Gehege und verpiesel mich sofort, sondern ich bleibe ein paar Minuten bei ihnen.
Ich fege die Köttel vom Vortag weg, entferne altes Futter und mache einfach ein bisschen sauber. Außerdem streichle ich Moppel und Flocke kurz.
Das dauert nicht lange.
Ich bin morgen viel zu müde und will schnell zu meinem ersten Kaffee, aber die Zeit, um beide Kaninchen zu streicheln, Kontakt aufzunehmen, nehme ich mir immer. Das ist mir wichtig.
Entweder mittags oder abends setze ich mich dann länger zu ihnen. Auch das bedeutet nicht, dass ich stundenlang bei ihnen bin. Manchmal sind es fünf Minuten, dann zehn. Aber es reicht, damit sie wissen:
“Ah, da ist der Riese mit dem Futter, das ist okay. Die hat leckere Sachen bei sich und gehört irgendwie zu unserem Rudel.”
3. Kaninchen zähmen mit Leckerlis in der Hand
Ich liebe diese Momente, wenn ich Leinflocken in der Hand habe, mich zu den Kaninchen im Gehege hinhocke und sie sich mit ihren Vorderpfoten auf meinem Knie abstützen, um ans Leckerli zu kommen.
Dann bin ich immer so erstaunt, wie zutraulich diese kleinen Zauberwesen sind.
Denn theoretisch bin ich ein Jäger, ein Angreifer für sie. Aber das sehen sie nicht mehr so, sondern haben Vertrauen.
Leckerlis haben dabei eine große Rolle gespielt.
Wobei ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich es in den ersten Monaten echt übertrieben habe.
Leckerlis sollten immer etwas Besonderes bleiben.
Nimm am besten was, was gesund ist, wie Leinflocken oder Küchenkräuter.
Zeig deinen Kaninchen ihr Leckerli und warte, dass sie zu dir kommen.
Gib ihnen die Zeit, die sie brauchen.
Wenn sie am Anfang noch scheu sind, leg das Leckerli zwischen dich und die Kaninchen.
Fang mit einer Distanz an, bei der sie sich trauen, das Leckerli zu nehmen. Dann verringerst du in kleinen Schritten immer den Abstand vom Leckerli zu dir – bis sie schließlich nah bei dir sind.
(Ansonsten spring gleich zu Punkt 5)
4. Kaninchen zahm bekommen durch deine Anwesenheit
Um deine Kaninchen zahm zu bekommen, ist es hilfreich, wenn du dir immer wieder Zeit nimmst, um bei ihnen zu sein.
Vielleicht passt es dir am Wochenende besser, mal eine halbe Stunde im Gehege zu verbringen.
Setz dich zu deinen Kaninchen auf den Boden, beobachte sie, lies in Buch oder mach ein paar süße Fotos von ihnen.
Nur zusammen zu sein und die Gegenwart des anderen zu genießen, find ich immer besonders schön.
Leider nehme ich mir dafür auch oft nicht genug Zeit.
Aber jetzt wo der Sommer naht, steht das fest auf meiner To-Do-Liste: Kaninchen-Qualitiy-Time.
Wann hast du zum letzten Mal chillig Zeit mit deinen Hoppeln verbracht?
Vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.
5. Kaninchen zähmen – um jeden Preis?
Erst neulich hab ich bei Insta einen Post einer Kaninchenbesitzerin gelesen, der mit beeindruckt hat.
Eins ihrer Kaninchen hat zu 99 % der Zeit keine Lust auf Menschen.
Durchschnittlich ein Mal im Jahr (kein Scherz!) darf sie das Ninchen streicheln.
Die anderen 364 Tage ist beobachten angesagt.
Krass oder?
Aber gerade dieser eine Tag, wo sich das Hoppelchen ihr nähert und sie es streicheln darf , ist ganz besonders und macht für alles andere wett.
Nicht jedes Kaninchen kannst du zahm bekommen!
Vielleicht hat es ein Trauma erlebt.
Schlechte Erfahrungen mit der Menschenhand gemacht.
Oder vielleicht hat es einfach keine Lust auf einen Menschen. Gibts auch.
Flocke hat zum Beispiel nicht sonderlich viel Lust auf Streicheleinheiten.
Moppel ist viel entspannter, der genießt seine kleinen Krauleinheiten.
Jedes Kaninchen hat einen anderen Charakter, das sollten wir Kaninchenbesitzer akzeptieren.
Auch wenn`s vielleicht schwer ist.
Und vor allem: Gib deinen Kaninchen die Zeit, die sie brauchen, um auf dich zuzukommen.
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